Sonntag, 1. November 2009

Dann das Vergnuegen!

So, heute also endlich der zweite Teil des letzten Eintrags.

Dieser erzaehlt die Geschichte von Jana und Bianca in der Bibliothek der Elite-Universitaet Schottlands und der "cheapest accomodation in town".

Es war einmal...So faengt jedes Maerchen an. Doch fuer unsere Zwecke waere es falsch. Denn alles, was hier beschrieben wird, ist auch wirklich geschehen!
Am Freitag, den 23.10.2009 liess ich mich nach beendeter Arbeit von Richard mit dem Bus der Mobile Library zum Bahnhof bringen. Er setzte mich gegenueber des Gebaeudes ab, aus dem im selben Moment auch schon Bianca herauskam. Wir beide gingen dann gemeinsam zum Taxistand und liessen uns zu Europe Car chauffieren. Dort angekommen, erhielten wir unseren Wagen und fuhren nach Doune, wo wir erstmal Essen fuer das Wochenende besorgten.
Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns am naechsten Morgen auf den Weg gen Osten, wo wir die Kueste und St. Andrews besuchen wollten. Auf dem Weg dorthin machten wir trotz des nassen Wetters immer wieder Halt, um ein paar Attraktionen anzusehen. Diese waren teilweise gut versteckt im Wald hoch oben in den Bergen, z.B. Castle Campbell - eine Burgruine mit einigen sehr dunklen Raeumen. Gerade der noch vollstaendig bestehende Eckturm war einen Besuch wert und wirkte im Regen- und Wolkendunst besonders geheimnisvoll und beaengstigend. Spaetestens nach einem Besuch dieses Castles weiss man, warum die Schotten fuer ihre "haunted castles" beruehmt sind!
Der naechste Stop fand dann am Loch Leven statt, wo wir geplant hatten, mit dem Boot zur Burg auf der Insel ueberzusetzen. Leider war uns das - der windigen Wetterlage geschuldet - nicht moeglich. Also liefen wir am Ufer entlang und genossen den Sturm in den Haaren und die Sicht ueber den See.
Nach einer waermenden Heissen Schokolade ging es dann weiter zur naechsten Sehenswuerdigkeit. Ratet mal, was das war! Hier drei Antwortmoeglichkeiten:
a) eine Burg
b) eine Burg oder
c) eine Burg?
Na, wisst ihr's? Richtig, eine Burg - genannt: Kellie Castle.
Diese Burg wurde noch bis in die 60er Jahre des 20. Jh. bewohnt, was auch an den Raeumen deutlich zu sehen war, obwohl viele Einrichtungsgegenstaende noch aus den Erbauungszeiten stammen und lediglich von der letzten Hausherrin neu dekoriert wurden. So konnte man sich die Grosse Halle, die Kapelle, das Blaue Zimmer (Kinderzimmer der juengsten Tochter), die Nursery (Kinderspielzimmer im hoechsten Raum des Turms), die zwei Schlafzimmer (in einem hat sogar Koenig James VI uebernachtet) und das Arbeitszimmer des Professors ansehen. In allen Zimmern haengen und stehen Fotos der letzten Hausherren an den Waenden und auf den Tischen. Die Schoenheit der Raeumlichkeiten ist nicht zu beschreiben und auch auf Fotos nicht in Gaenze festzuhalten.
Deshalb jetzt hier ein Sprung zu unserem naechsten Halt. Diesen machten wir im Kuestenstaedtchen Crail. Es ist ein kleiner, verschlafener Fischerort, der jedoch zu einem Spaziergang und einem netten Essen im Dorfbistro einlaedt. Wir verbrachten dort ca. 1 Stunde, bevor wir uns wieder ins Auto setzten und unseren Weg zum eigentlichen Ziel fortsetzten.
In St. Andrews angekommen - nach einer Fahrt vorbei an wunderschoenen Golfplaetzen und vielen Weiden - machten wir uns zunaechst auf die Suche nach einer Schlafmoeglichkeit. Dies gestaltete sich jedoch schwierig, denn anders als erwartet, war der Ort von Touristen bevoelkert. Saemtliche Bed&Breakfast-Anbieter waren ausgebucht, die Golfhotels ueberstiegen unsere Finanzkapazitaeten und preiswerte Hotels gibt es nicht in einem Golferparadies und Ort mit Eliteuni. Also suchten wir die "cheapest accomodation in town" auf, ein Hostel mit Selbstverpflegung und Unisex-Toilette und -Dusche. Aber das sollte uns nicht stoeren! Wir brachten unsere Sachen ins Zimmer und verliessen das Haus noch einmal fuer einen beinah dreistuendigen Spaziergang durch den Ort, der uns an den Strand, zur Cathedral, zum Castle (natuerlich alles geschlossen um die Uhrzeit) und ins Stadtzentrum fuehrte. Wir kamen auch an einem hell erleuchteten, modernen Gebaeude vorbei. Bei genauerem Hinsehen entdeckten wir viele Regale mit Buechern und jede Menge junger Leute darin. Dies musste die Bibliothek der Universitaet von St. Andrews sein. Wir als Auszubildende deutscher Universitaetsbibliotheken waren natuerlich neugierig, zumal diese Bibliothek auch von Prinz William besucht worden sein muss, als er Student in diesem Ort war. Wir gingen also hin und schauten auf die Oeffnungszeiten. Samstag bis 21.00 Uhr und Sonntag von 13-0 Uhr. Nicht schlecht! Wir betraten die heiligen Hallen ^^Alles war sehr modern eingerichtet mit RFID-Technologie, vielen PC-Arbeitsplaetzen und Kopierern von enormen Ausmassen! Es ist wirklich beeindruckend.
Nach diesem imposanten Gebaeude gingen wir dann noch Abendbrot essen und anschliessend zurueck zum Hostel.
Am Sonntag standen wir dann um acht auf, um gegen 9 Uhr das Haus zu verlassen. Wir kamen auch kurz vor 9 unten an, um unseren Schluessel abzugeben, allerdings war das Buero noch verschlossen. Ein anderer Gast (wahrscheinlich Langzeit-Gast) ging dann den Mitarbeiter aus dem Bett holen. Dann die gute Nachricht: Es war erst acht!!! Die Uhren wurden in der Nacht zurueckgestellt. So hatten wir noch eine Stunde laenger fuer den Tag. Das Problem war nur, dass saemtliche Sehenswuerdigkeiten erst 9.30 Uhr oeffneten! Also beschlossen wir, erstmal ein Fruehstueck zu uns zu nehmen. Doch auch diese Laeden oeffneten erst um 8.30 Uhr. Wir liefen noch ein wenig durch die Innenstadt, gingen dann einen Kaffee trinken und Sandwich essen und letztendlich zum Castle. Dieses ist ebenfalls nur noch eine Burgruine, trotzdem sehr interessant und sehenswert, vor allem, weil sie direkt ans Wasser gebaut wurde.
Danach ging es zur Kathedrale (eine Ruine), wo wir uns auf dem Friedhof umsahen und die engen Wendeltreppen des Towers nach oben stiegen, um uns den Wind um die Ohren pusten zu lassen. Die Aussicht war auch hier wieder genial!
Zum Abschluss gingen wir dann noch in das Museum der Universitaet von St. Andrews, wo wir einige Dinge selbst ausprobieren konnten (Kaleidoskope, Scherben zusammensetzen u.a.).
Weil wir eigentlich gern einen Leinenbeutel der Uni erwerben wollten - den hatten wir am Abend zuvor in der Bibliothek gesehen, wo er jedoch ausverkauft war -, gingen wir noch in den Shop der Studentengemeinschaft. Dort erhielten wir zwar auch keinen Beutel, aber dafuer ein neues Sportoutfit ^^
Muede aber gluecklich traten wir dann die Heimreise an. Es war wieder ein wunderschoenes Wochenende und dank der Stunde mehr, hatten wir auch keinen Zeitdruck ;)

Liebe Gruesse

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