Donnerstag, 29. Oktober 2009

Erst die Arbeit ...

Hey there,

heute gibt es wieder zwei Eintraege. Ist ja auch schon wieder eine ganze Woche vergangen!

Am Freitag war ich noch einmal mit Richard in der Mobile Library unterwegs. Dieses Mal ging es in seinen Wohnort Aberfoyle. Zunaechst fuhren wir zu einer fuer schottische Verhaeltnisse recht grossen Grundschule. Da die Kinder noch Pause hatten, warteten wir das Ende dieser ab. Die Klassen wuerden schon kommen ^^ Und so war es dann auch. Zunaechst mussten sich die Schueler am Ende der Pause (nach Aufraeumen des Schulhofes!) in ihrem Klassenverband hintereinander aufstellen. Dann durfte die erste Klasse das Schulgebaeude betreten, es folgte die zweite und so ging es weiter, bis alle drin waren. Nach wenigen Augenblicken stuermten dann die ersten Kinder schon wieder mit ihren Buechern raus und kamen zu uns in den Bus. Es folgten noch zwei weitere Klassen, wobei letztere gerade aus dem Sportunterricht kam und noch die Sportsachen trug. Suess! :)

Danach ging es dann in ein Wohngebiet, wo viele Leute kamen, um ihre Buecher gegen neue auszutauschen. Mir fiel dabei die Aufgabe zu, die Buecher am PC zu scannen und Nutzerfragen zu beantworten, da Richard kein Bibliothekar ist. Es ging weiter in andere Doerfer, mit weiteren Nutzern und dementsprechend Rueckbuchungen, Ausleihen, Bestellungen, Anfragen, Anmeldungen ... Alles in Allem war es ein lustiger, aber sehr anstrengender Tag, vor allem dann, wenn das System aufgrund des schwachen Internetsignals mal wieder ausfiel und wir alles aufschreiben mussten! Aber man kennt das ja. ^^ Wir sind mittlerweile so abhaengig von Technik und Internet, dass alles drunter und drueber geht, wenn die Geraetschaften mal versagen :)

Diese Woche hatten wir dann auch wieder mit sehr langsamen Internetverbindungen zu kaempfen, aber immerhin arbeiteten sie. Ich arbeite jetzt die letzten Wochen im Headquarters, wobei ich noch einmal in die Mobile Library gehe und einmal mit Steve, dem Van driver unterwegs sein werde.
Meine erste Woche im Hauptquartier verbringe ich in der Access- Abteilung, wie auch schon letzten Montag. Ich stelle Buecher ein, bearbeite Aussonderungslisten, loesche PC-Eintraege von ausgesonderten Buechern und verpacke diese fuer die Buchverkaeufe in den Zweigbibliotheken oder zerreisse sie (was manchmal wirklich wehtut!!), um sie in den Muell zu werfen. Am Dienstag durfte ich dann mit meiner Kollegin auf Hausbesuch gehen. Wir fuhren nach Balfron, wo wir zunaechst den Buchbestand in einem Seniorenheim austauschten und bestellte Buecher an Bewohner auslieferten. Dann ging es weiter zu einer aelteren Dame, die vor einigen Jahren von Glasgow in die Gegend gezogen ist, um bei ihrer Tochter zu sein. Sie wohnt auf deren Grundstueck (einer wunderschoenen Farm mit verschiedenen Staellen und einem tollen Wohnhaus) und freut sich immer ueber Besuch. Sie bot uns Kaffee (oder Tee) und Kekse an und bat uns, noch ein wenig bei ihr sitzen zu bleiben. Wir blieben und sie erzaehlte uns, was sie die letzten 9 Wochen (seit dem letzten Besuch) alles erlebt hat - fuer eine Frau in ihrem Alter und ihrer Verfassung eine ganze Menge!! ^^ Auch das war ein toller Vormittag. Morgen geht es nochmal nach draussen auf Hausbesuche. Ich freu mich drauf...
Mittwoch bestand meine Hauptbeschaeftigung dann darin, Buecher fuer die naechsten Hausbesuche rauszusuchen. Es gibt eine ganze Reihe Ordner mit Profilen von Leuten, zu denen Buecher nach Hause gebracht werden. Diese Ordner muessen zeitnah durchgesehen werden, um eine Auswahl an Medien (Buecher und Audiobooks [Tapes, CDs]) entsprechend der Profile zusammenzustellen. Dafuer wurden die Vorlieben und Wuensche der Personen notiert. Man geht dann an die Regale und sucht z.B. fuer den einen Herren 5 Large-Print Western und Thriller raus und fuer die Dame aus Bannockburn 3 Tapes (Family-Saga und Krimis) + 4 Large-Print Mills&Boons, Schottische Literatur und Krimis. Aber bitte keine Amerikanischen! Das ist manchmal gar nicht so leicht, vor allem dann, wenn die Person nur Paperbacks moechte und woechentlich beliefert wird! Wenn sie dann noch seit Jahren Mitglied der Bibliothek ist, hat man es nicht leicht, Buecher zu finden, denn kein Buch wird doppelt an eine Person ausgeliehen, was schon einen gewissen Sinn macht. ^^

So, jetzt noch ein kurzer Absatz ueber heute und dann gibt es den Bericht ueber das Wochenende ^^
Heute war ich nicht in Stirling auf Arbeit. Ich bin mit Bianca nach Edinburgh gefahren, wo wir eine private Fuehrung durch die Nationalbibliothek erhielten. Zunaechst verliefen wir uns auf dem Weg dahin, was in dieser aber auch wirklich nicht schwer ist :) Und wenn wir uns schon mit Auto nicht verfahren ...
Dann kamen wir dort an, trotzdem noch beinah 10 Minuten zu frueh (ja, ja, die deutsche Puenktlichkeit) und meldeten uns an. Janice kam dann auch puenktlich um 2 Uhr nach unten, um uns zu begruessen. Wir setzten uns in die Vorhalle und tranken erstmal Tee. Nebenbei erzaehlte sie uns schon mal ein paar allgemeine Fakten ueber die Bibliothek, wie z.B. Sammelgebiete, Pflichtabgabe(gesetze) und die Groesse des Gebaeudes. Letzteres erstaunte mich am meisten, denn wir befanden uns zu dem Zeitpunkt nicht wie angenommen im 1. Stock, sondern im 11.! Da das Gebaeude auf einem Huegel gebaut ist, haben sie sehr weit nach unten gebaut, die untersten Etagen befinden sich sogar unterirdisch. In den obersten Etagen befinden sich die Lesesaele und der Freihandbereich, wobei alle Literatur nur vor Ort benutzt werden darf. Es ist also, wie auch in der Deutschen Bibliothek eine Praesenzbibliothek. Die unteren Stockwerke werden als Magazine und fuer Mitarbeiterraeume genutzt. Im neugestalteten Eingangsbereich findet man monatlich wechselnde Ausstellungen, aber auch eine langfristige Ausstellung mit lediglich wechselndem Inventar. Diese Ausstellung ist inetraktiv, so kann man z.B. ueber die Autoren mehr erfahren, die vom Verlagshaus John Murray herausgebracht wurden (u.a. Jane Austen). Ausserdem hatte man die Moeglichkeit, ein eigenes Buch "zu veroeffentlichen". Man entschied ueber das Genre, konnte den Titel festlegen und die weiteren noetigen Schritte einleiten. Es war sehr interessant und unglaublich modern! Da geht man gern in die Bibliothek ^^

So Leute, ist spaet. Und ich muss morgen frueh raus. Seid nicht boese, aber der zweite Teil muss warten. Bye

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Es ist immer nett, eine Schauspielerin kennenzulernen ^^

Gestern, also Mittwoch bin ich wieder mit Nelson auf Tour gegangen. Wir setzten uns frueh morgens in den Van und fuhren in Richtung Aberfoyle und Loch Ard. Wieder unterhielten wir uns ueber verschiedene Themen, nahmen zwischendurch auch immer wieder Gespraeche vom Vortag auf.
Dieses Mal hielten wir in verschiedenen Wohngebieten auf unserem Weg. An einem verliess Nelson den Wagen, um neue Nutzer durch "Klinkenputzen" zu gewinnen, waehrend ich die Besucher des Vans bediente. Ich unterhielt mich verschiedenen Personen, die mich nach meiner Arbeit und Ausbildung fragten, mir ebenfalls Tipps gaben und mich vor "Nelsons schwachen Witzen" warnten ^^ Von denen hatte ich allerdings noch nicht viel mitbekommen. Entweder er nimmt sich vor mir zusammen oder ich habe einen "schwachen" Humor!?! Wie sich herausstellte hatte ich auch bei den aelteren Leuten der Gegend, die doch einen sehr starken Dialekt sprechen und dazu auch noch altersbedingt undeutlich, kaum Probleme beim Verstaendnis und konnte mich so ohne Nelsons Hilfe mit ihnen unterhalten. Meine Sprachkenntnisse haben sich also wirklich verbessert! In dieser kurzen Zeit :)
An unserem am besten genutzten Stop in Kinlochard (wunderschoenes, kleines Dorf am Loch Ard) kam dann Anne zu uns in den Bus. Anne ist eine Schauspielerin im besten Alter, die immer wieder Gastauftritte in schottischen Serien hat. Auch mit ihr unterhielt ich mich eine Weile, bevor ich rausging, um Fotos vom Van und dem See zu schiessen. Als ich zurueckkam, war Anne verschwunden, tauchte aber wenig spaeter wieder auf, mit zwei Scones, je einen fuer Nelson und mich! Bei diesem Halt hatte ich auch das Vergnuegen Babysitter zu spielen. Eine junge Mutter kam mit ihrem kleinen Sohn (ca. 7 Jahre) und der noch kleineren Tochter (ca. 3 Jahre), um Buecher abzugeben und neue Leselektuere mitzunehmen. Die Kleine kam sofort zu mir gelaufen und machte es sich auf meinem Stuhl bequem. Wir spielten "Kuckuck" und "Fisch" und sie erzaehlte - naja, brabbelte - mir einiges (allerdings verstand ich nicht mal die Haelfte davon!) Es war richtig suess. Dann ging die Fahrt auch schon weiter. Nelson zeigte mir das Haus des italienisch-schottischen Rennfahrers Dario Franchitti, welcher mit der Hollywood-Schauspielerin Ashley Judd verheiratet ist. Die beiden bewohnen bei ihren (seltenen) Aufenthalten in Schottland ein sehr nettes, kleines, ruhig gelegenes Cottage in Stirlingshire. Damit war der Tag dann auch schon beendet und Nelson setzte mich in Doune ab. Achso, bei dem Halt, an dem er ausstieg, um neue Nutzer zu werben, hatte er bei einer Dame Erfolg und die Bibliothek ist um eine Kundin reicher ^^

Heute ging es dann mit dem "Minister" raus. Der "Minister" ist wirklich einer, wie sich im Nachhinein herausstellte. Richard lebt in Aberfoyle, ist Vanfahrer fuer verschiedene Unternehmen, u.a. an Donnerstagen fuer das Stirling Council und ist nebenberuflich Minister in seiner Heimatstadt. Er ist ein sehr ruhiger Mann, der kaum ein Wort sagt, aber sehr nett ist!
Wir fuhren heute verschiedene Kindertagesstaetten in den Aussenbezirken Stirlings an: Cornton, Bannockburn, Wellgreen und Raploch, wobei Wellgreen im Zentrum der Stadt nahe des Bahnhofes liegt. Wir hatten am Morgen in den Headquarters die Kinderbuchbestaende des einen Vans ausgetauscht und einen Kinderteppich, sowie Kissen fuer die Kleinen ausgelegt.
Diese kamen mit ihren Betreuerinnen zu uns in den Bus, wo sie sich die Buecher ansehen konnten und die Erzieherinnen ihnen vorlasen. An manchen Nurseries wurden dann noch Buecher zurueckgegeben bzw. ausgeliehen. Diesen Tag werde ich wohl ebenfalls nicht vergessen, denn die Kinder waren so suess und so ohne Scheu. Es ist einfach unglaublich!

Ich denke, jetzt habe ich fuer heute wieder erstmal genug geschrieben.

Liebe Gruesse

Dienstag, 20. Oktober 2009

Von jetzt an geht's nur noch bergab...

Dieser Spruch wurde am Wochenende als Ueberschrift fuer diesen Blockeintrag auserwaehlt. Er und viele weitere (die uebrigens in Biancas Blog zu lesen sind) beschreiben unseren Wochenendtripp wirklich am Besten!
Wir sind durch die einmalige und atemberaubende Landschaft der schottischen Highlands gekurvt...Mit unserem eigenen, angemieteten Wagen!!!

Aber von Anfang an:
Bianca kam am Freitag abend. Ich habe sie vom Bahnhof in Stirling abgeholt und wir sind mit dem Bus nach Doune gefahren. Dort haben wir uns eine Pizza zum Supper gegoennt und sind danach drei (grosse) Runden durch den Ort gelaufen. Am Samstag frueh sind wir dann beide mit Alison nach Stirling gefahren, wo wir uns an der Bibliothek von meiner Gastmama verabschiedet haben. Wir mussten einem Sprint zum Bahnhof einlegen, wo wir ein Taxi zur 124 Glasgow Road anheuerten, denn wir waren spaet dran! Das Taxi fuhr uns auch zur angegebenen Adresse, aber dort war nicht das, was wir suchten. Also fuhr der Fahrer nach kurzer Ruecksprache mit uns weiter und setzte uns bei Europe Car ab. Er wartete sogar solange bis ich wieder herauskam, um ihm und Bianca mitzuteilen, dass das unser Ziel sei. Nach der Bezahlung gingen wir rein und holten unseren Wagen fuer das Wochenende ab: einen kleinen, "air blue" Vauxhall Corsa. Dieses Auto fuhr sich einfach toll und machte alle Berg- und Talfahrten auf insgesamt ca. 350 Meilen mit. Sogar das Anfahren am Berg (auch rueckwaerts!) war kein Problem!! Der Linksverkehr ist schnell erlernt und meine groesste Angst - die Kreisverkehre - waren weniger beaengstigend, wenn man erstmal drauf ist :)
Also stand unserer Fahrt nichts mehr im Weg...Dachten wir, denn der Strassenatlas lag noch in Doune auf dem Bett! Aber da wir sowieso durch den Ort mussten, konnten wir ihn noch schnell holen. Dann ging es wirklich los. Ueber Callander und andere kleinere Orte im Bezirk Stirlingshire gelangten wir in die Highlands. Wir hielten ungefaehr alle 500 Meter, um die Aussicht zu geniessen und Fotos zu machen - von Bergen, Lochs und Himmel (Sonne).



Nach nur ca. 4,5 Stunden erreichten wir Fort William im Nordwesten Schottlands und suchten uns dort eine Unterkunft fuer die Nacht. Es war ein nettes kleines Doppelzimmer in einem recht grossen Hotel mit gluecklicherweise eigenem Parkplatz (was in Schottland nicht "usual" ist!)
Danach entschieden wir uns, das Auto noch ein wenig mehr auszulasten und fuhren in Richtung Westkueste zum Glenfinnan Monument, wo wiederum ein paar lustige, aber auch schoene Bilder entstanden sind.


Weil wir dann immer noch so viel Zeit hatten bis es dunkel werden wuerde, fuhren wir weiter nach Westen, nach Mallaig. Dort hatte man vom Parkplatz am Anfang der Stadt einen tollen Blick auf die Insel Skye, der Rest der Stadt war jedoch enttaeuschend. Erschreckenderweise finden die Schotten dieses Fischer- und Faehroertchen "lovely", aber jedem das Seine ^^
Danach fuhren wir wieder zurueck nach Fort William, hofften jedoch den Sonnenuntergang am Glenfinnan Monument erleben zu koennen. Leider gelang uns das nicht, denn die Sonne war zu weit rum gewandert und hinter einem Berg verschwunden. In unserem Zielort gingen wir dann zu McDonalds (Asche auf unsere Haeupter) zum Abendessen und liessen den Tag mit einem letzten Spaziergang zurueck zum Hotel ausklingen.

Am Sonntag fuhren wir dann gegen 8.45 Uhr ab und machten uns auf in Richtung Oban. Leider regnete es und wir hatten keine ordentliche Sicht mehr. Wir kamen an mehreren Burgen, die im Wasser standen vorbei und diese wirkten im Regen und in dem Grau des Tages wirklich gespenstisch und dramatisch. Es war toll!!

An einem anderen Castle hielten wir dann und da es gerade nicht regnete, gingen wir raus, um uns die Ruine anzusehen. Es begann dann zwar leicht zu nieseln, aber das ignorierten wir. Da wir dafuer bezahlt hatten, gingen wir auch noch in den Wald zur Kapelle. Gerade als wir diese dachlose Kapelle betraten, oeffnete sich der Himmel und ergoss saemtlichen nasskalten Inhalt der Wolken auf uns. In weniger als zwei Minuten waren wir komplett durchnaesst und rannten zurueck zum Auto, wo wir die Heizung und Lueftung auf volle Leistung einstellten, um wieder warm zu werden. Dann fuhren wir weiter nach Inveraray, wo wir uns das dortige Castle ebenfalls ansehen wollten. Wir warteten wieder einen etwas trockeneren Moment ab und gingen dann (immer noch ziemlich durchnaesst) in das alte Gebaeude. Es wird zum Teil noch bewohnt, wodurch nicht alles der Oeffentlichkeit zugaenglich ist, aber die Einrichtung ist toll! Leider war es in dem Gemaeuer sehr kalt und wir beeilten uns, wieder ins Auto zu kommen. Dann fuhren wir durch bis Loch Lomond, wo wir dann aber doch nochmal anhielten, zumal die Sonne rauskam. Wir kamen eben wieder nach Sueden und verliessen die Westkueste!
Wir schossen noch ein paar Fotos und erreichten nach weiteren 1,5 Stunden wieder Stirling, wo wir aufgrund der verbleibenden Zeit noch hoch zum Wallace Monument fuhren. Der Aufstieg war sehr anstrengend und die Treppen sehr eng, aber fuer die Aussicht hat es sich wirklich gelohnt!
Dann war das tolle Wochenende auch schon wieder vorueber... :(
Am Montag brachte ich dann den Corsa wieder zurueck (was mir schwer fiel!) und buchte ihn gleich fuer naechstes Wochenende (Trip nach St. Andrews an der Ostkueste) noch einmal. Ich habe so 30 £ zum letzten Mal gespart! (75£ ueber Internetbuchung, 45£ bei Buchung vor Ort!)

So, mehr dann beim naechsten Mal...See ya!

Endlich ein neuer Eintrag...oder zwei...

Nach mehr als einer Woche folgt hier der Wochenbericht fuer letzte Woche, einschliesslich gestern und heute.
Das Wochenende erhaelt einen extra Bericht, weil wir einfach zu viel Schoenes erlebt haben!

Am Dienstag der letzten Woche habe ich mehr oder weniger das gleiche getan wie am Montag. Allerdings war ich mehr an der Theke, denn meine Stimme war wieder gut hergestellt. Ausserdem kamen an diesem Tag die Postkisten aus den anderen Bibliotheken, so dass wir jede Menge zu tun hatten. An diesem Tag habe ich dann auch die Kinder-Sachbuch-Abteilung weiter aufgeraeumt, bin jedoch noch immer nicht zum Ende gekommen...es war einfach zu unordentlich. Aber am Donnerstag hatte ich es dann endlich geschafft und konnte mit der Sachliteratur im Erwachsenenbereich beginnen. Dort sah es in etwa genauso aus :)
Am Mittwoch war ich wieder in der Central Library in Stirling, da die Bibliothek in Dunblane leider nur drei Stunden geoeffnet hatte. In der "Cen" - wie sie liebevoll genannt wird - habe ich mich wieder der Umarbeitung der Kinderbuecher, der Regalordnung, dem Medienzurueckordnen und natuerlich dem Thekendienst gewidmet. Es war wirklich ein schoener letzter Tag dort!
Donnerstag und Freitag war ich dann noch einmal in Dunblane, wo ich wie bereits erwaehnt die Sachliteratur geordnet habe - nach sage und schreibe einem Jahr!

Am Montag sollte es dann in die Mobile Libraries gehen. Leider waren wir ueberbesetzt und weil es ein sehr "busy day" (mir faellt die deutsche Uebersetzung nicht ein!) werden sollte, entschieden wir, dass ich im Headquarters bleiben wuerde. So verbrachte ich den Tag mit Liz und ihrem Team im Access-Service, der fuer die Lieferung von Buechern an Personen zustaendig ist, die aus bestimmten Gruenden keinen Zugang zur Bibliothek haben (Gefaengnis, ans Haus "gefesselte" Menschen...). Ich habe Buecher eingestellt, vermisste Buecher gesucht und kaum eins gefunden und zu guter Letzt Buecher von einer Liste herausgesucht, die an andere Standorte versendet werden sollen. Die Liste besteht aus 47 Seiten nur mit Non-Fiction-Buechern!

Heute hatte ich dann das Vergnuegen mit Nelson in einem der zwei Busse der Mobile Library durch Stirlingshire zu fahren. Es war eine tolle Strecke und man hatte eine super Sicht auf die Ebene, in der Stirling gelegen ist! Unser erster Halt war an einer etwas groesseren Primary School und die Klassen kamen nacheinander zu uns in den Bus. Es war sehr geschaeftig und wir hatten jede Menge zu tun. Danach hielten wir noch einmal an einer kleineren Grundschule mit nur knapp 30 Schuelern. Es ist wirklich suess, wenn diese kleinen, aufgeregten Persoenchen durch den Bus wuseln... :)
Unser dritter Halt war in einem Wohngebiet in einem Ortsteil von Stirling. Drei aeltere Damen, so um die 70/80 Jahre besuchten uns und wir plauderten erst einmal eine halbe Stunde mit ihnen. Anschliessend ging es weiter in ein weiteres Wohngebiet in Stirling, wo aber ebenfalls nur drei Nutzer kamen, um Buecher abzugeben und neue auszuleihen.
Die Fahrt dauerte in etwa 7 Stunden und es war wirklich lustig mit Nelson. Er erzaehlte mir viel ueber Schottland und seine Geschichte, gab mir Ausflugstipps und warnte mich vor anderen Dingen. Dazwischen unterhielten wir uns ueber verschiedene Sprachen, Deutschland, Frankreich und mussten feststellen, dass wir in vielem nicht einer Meinung waren :) Vor allem, wenn es ums Essen geht oder ums Wetter... Aber es ist immer nett eine andere Meinung gut vertreten kennenzulernen. ^^ Ich freue mich schon auf den morgigen Tag...

Montag, 12. Oktober 2009

Und schon wieder gewechselt...

Tja, die Zeit vergeht leider wie im Flug. Schon wieder ist eine neue Woche angebrochen!
Am Freitag der letzten Woche haben Nora und ich noch unsere Dekoration der Bibliothek beendet und den ganzen "boring" Kram (wie Barbara es nannte) erledigt. Dabei sind noch einmal ein paar nette Bilder passend zu Halloween entstanden, die Jim, der Caretaker (Hausmeister) netterweise von uns gemacht hat!



Zum Abschied von St. Ninians habe ich dann fuer Nora, Barbara, Jim und mich dann das Mittagessen gekocht. Das heisst, ich habe es nur nochmal erwaermt, denn ich hatte am Abend vorher von ca. 21.40 Uhr bis 22.14 Uhr in der Kueche gestanden, um "Reiterfleisch" zu machen (Hackfleisch mit Cornichons und Ketchup...und wer's mag auch noch mit Zwiebeln). Das ist bei den Essern sehr gut angekommen. Zumindest wollten sie das Rezept haben. Vielleicht war es aber auch bloss die schottische Hoeflichkeit ^^.
Naja, wie auch immer...
Dann kam das Wochenende! Und das war klasse... Ich bin wieder nach Glasgow gefahren. Dieses Mal hat jedoch meine Gastmama mich mitgenommen, da sie selbst mit Freunden dort verabredet war. Ich hatte mich auf eine ca. 30-minuetige Autofahrt ueber die Autobahn eingestellt. Daraus wurden allerdings ca. 2 Stunden, da wir 2 Mal laengere Zeit im Stau standen! Aber letztlich trafen wir dann in Glasgow ein. Naechste Aufgabe: Die Strasse suchen, in der wir das Auto abstellen wollten. Wir hatten eine Strassenkarte, die sehr detailliert war, aber wie wir bald feststellen sollten, bringt das in den Aussenbezirken von schottischen Grossstaedten nicht viel, denn dort fehlen die Strassenschilder mit den Namen! Wir fuhren also umher und landeten mehr durch Zufall in "unserer" Strasse, stellten das Auto ab und gingen zur Bahnstation. Um 13.30 Uhr traf ich dann Bianca vor der Gallery of Modern Arts ("dieser lustigen Galerie mit dem Reiter" = Zitat von Bianca in einer SMS an mich). Wir liefen noch ein bisschen durch die Strassen von New York, ach nein, falsche Stadt ^^. Natuerlich durch die Strassen von Glasgow und suchten nach einer geeigneten Lokalitaet fuer unseren Lunch. Diese meinten wir dann in der Queen Street Station gefunden zu haben. Wir setzten uns und waehlten unsere Speisen. Dann warteten wir auf die Kellnerin (darf man das noch sagen?), welche jedoch nicht kam. Dafuer gingen alle an den Tresen und bestellten, jedoch nur Getraenke und wir wollten ja essen! Also warteten wir weiter und weiter und weiter. Irgendwann nahmen wir dann die Karte und schauten nocheinmal. Da war doch tatsaechlich ein kleiner Hinweis darauf, dass wir uns die Tischnummer notieren und dann am Tresen bestellen sollten. Also suchten wir die Tischnummer. Nach einigen weiteren Minuten machte ich mich dann auf den Weg, natuerlich ohne Nummer, denn die konnten wir schlicht und einfach nicht finden! Ich bestellte bei der einzigen unfreundlichen Kellnerin in diesem Lokal. Sie brachte kein Laecheln zustande, konnte nicht "Danke" und "Bitte" sagen und das simple Wort "Sorry" muss wohl auch in ihrem Wortschatz fehlen. Denn sie kam nochmal an den Tisch um mir mitzuteilen, dass sie keine Makkaroni mit Kaese haetten und ich etwas anderes bestellen muesste. Eine Entschuldigung bekam ich nicht! Als ich ihr dann die Nachzahlung gab (denn das neue Gericht war teurer), kam ebenfalls kein "Danke" oder Laecheln!!! Und sowas arbeitet mit Kunden...Sorry, :), das musste jetzt sein!
Danach besuchten wir noch einmal die Touristeninformation und setzten uns anschliessend auf eine Bank auf dem George Square, wo lauter schottische Jugendliche auf dem nackten, kalten Steinboden sassen. Waehrend wir auf Ellie, Biancas Arbeitskollegin und unsere Gastgeberin am Abend, warteten assen wir Schokorosinen. Dann kam Ellie und wir fuhren mit der Subway (Tube, Untergrundbahn) ins West End, das Stundentenviertel der Stadt. Nach einer kurzen Teepause und Konversation mit Ellie und ihrem Freund verliessen wir das Haus wieder fuer einen kleinen Spaziergang durch den Stadtteil. Dieser fuehrte uns auf das Universitaetsgelaende, wo sehr unerwartet gerade eine Hochzeit stattfand und auch grad Hochzeitsfotos geschossen wurden! Wieder einmal... ^^


Die meisten Universitaetsgebaeude sind sehr schoen, was man von der Unibibliothek dagegen nicht behaupten kann. Das Gebaeude wirkt wie eine Fabrik! Wir waren jedoch nicht drin.
Von der Universitaet ging es dann weiter Richtung Kelvingrove Art Gallery und Museum. Um das Unigelaende zu verlassen mussten wir durch eine sehr kleine Oeffnung zwischen Mauer und Zaun schluepfen, da das Tor auf dieser Seite geschlossen war. Dann ging es weiter vorbei an der Galerie und in den Kelvingrove Park, wo gerade ein indisches oder pakistanisches Festival stattfand. Wir schauten ein wenig zu und gingen dann zurueck zu Ellies und Daves Wohnung, wo wir Abendbrot assen und wieder eine Runde quatschten, bevor die anderen Gaeste der Party eintreffen wuerden. Wir mussten nicht lange warten und waren bald ca. 15 Personen, von denen sich die meisten untereinander nicht kannten. Und da Bianca und ich aus Deutschland kamen waren wir recht gefragte Gespraechspartner genau wie Bernardo und seine Freundin aus Bolivien. So wurde es nicht langweilig. Wir assen, tranken und redeten bis ca. Mitternacht. Dann wurde die Gitarre herausgeholt und einige fingen an zu singen. Als dann die meisten so gegen zwei gegangen waren, verlagerte sich die Party von der Wohnstube in den sehr geraeumigen Flur, wo wir noch bis ca. 4.45 Uhr zusammensassen und schottische Volkslieder, aber auch Klassiker wie "Yesterday" oder "Dancing Queen" sangen. Um dreiviertel Fuenf sind dann auch die letzten gegangen und wir bekamen noch ca. 5 Stunden Schlaf. Um 10 Uhr standen wir dann am Sonntag auf und bekamen ein reichhaltiges warmes Fruehstueck bestehend aus Spiegelei, Kartoffelscones und Baked Beans! Sehr lecker und die Grundlage fuer einen tollen Tag, der uns entlang des Clyde nach Killcreggan am Firth of Clyde (eine Bucht) fuehrte. Dieser Ort ist nett und klein, aber kein Touristenort. Wir hatten Kenneth, ein Freund von Dave und Gast auf der Party am Vorabend, der uns dorthin brachte. Die Fahrt war mit 25 Minuten veranschlagt, dauerte jedoch eine Stunde pro Strecke!! UNd das nicht wegen Staus, sondern einfach, weil der Weg so weit ist. Jedenfalls gingen wir dann dort spazieren, genossen die Aussicht und assen noch Kuchen in einem der zwei Lokale vor Ort. Dann ging es zurueck nach Glasgow und mit dem Auto von Dave zum Bahnhof.

Heute fuhr ich dann nach Dunblane, meinem neuen Standort. Aber zuerst musste ich die Bushaltestelle finden, denn die uebliche Haltestelle ist diese Woche wegen Strassenbauarbeiten gesperrt und an dem angegebenen Ersatzstopp steht kein Schild. Dies ist aber in Schottland eh nicht wichtig, da man die Busse in kleineren Orten anhalten kann, wo man moechte! Da ich aufgrund meiner Unwissenheit und zur Sicherheit den frueheren Bus genommen hatte, kam ich ca. 40 Minuten zu frueh in Dunblane an. Dies war jedoch nicht schlimm, denn so hatte ich Zeit, die Bibliothek zu suchen und mich danach noch etwas im Ort umzusehen. Ich fotografierte die Kathedrale, die in der Morgensonne besonders schoen aussieht. Dann ging ich so langsam zur Bibliothek und wartete darauf, dass diese oeffnet, denn es gab keine Klingel. Da kam dann aber auch schon meine Kollegin und liess mich rein. Louise, die Bibliothekarin, zeigte mir die Raeumlichkeiten und erlaeuterte die Aufstellung. Dann machten wir die PCs betriebsbereit und ich begann auch hier wieder mit Buechereinstellen, um mich mit der Aufstellung vertraut zu machen. Ausserdem arbeitete ich wieder an der Theke - allerdings nicht lange, da ich zur Zeit aufgrund meiner Erkaeltung keine Stimme habe :( - und kuemmerte mich um die Regalordnung in der Kinder-Sachbuch-Abteilung, was dringend noetig war!!! Zwischendurch stellte ich immer wieder Buecher ein und bearbeitete die Stock Rotation- und Bestelllisten.

Mal schauen, was der morgige Tag so bringt. Um den aber wach und aufmerksam zu erleben, muss ich jetzt ins Bett.

Liebe Gruesse

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Neuer Standort ist super!!!

Seit Montag arbeite ich nun in St. Ninians. Es ist ein wesentlich kleinerer Standort mit nur drei Mitarbeitern pro Tag. Lediglich die Bibliothekarin Barbara ist jeden Tag dort, die anderen Kollegen wechseln. Am Montag waren ausser Barbara und mir noch Claire und Adrien da. Alle drei sind sehr nett und aufgeschlossen. Ganz zu Anfang wurde mir die Bibliothek gezeigt und die Aufstellung erlaeutert. Danach sollte ich mich dann erstmal selbst umsehen und Buecher einstellen, um mich besser zurechtzufinden. An diesem Tag bekam ich dann auch die Aufgabe Buecher fuer einen Display zum Thema "Halloween" herauszusuchen. Damit beschaeftigte ich mich neben dem Buecher einstellen, Thekendienst und Postbearbeitung. In der letzten halben Stunde vor Feierabend liess mich Barbara dann mit zwei Postern, den von mir herausgesuchten Buechern und drei Wagen allein. Ich sollte das Display auf eigene Verantwortung erstellen. Es war dann auch schnell gemacht und fand grossen Anklang.

An diesem, meinem ersten Tag in St. Ninians gab es dann auch gleich zwei weitere Hoehepunkte. am Vormittag fand eine Projektstunde mit Schuelern der siebten Klasse der ortsansaessigen Grundschule statt. Diese hatte den Zweiten Weltkrieg zum Thema und der Lehrer nutzte diese Zeit, um mit mir - einer Deutschen - ueber diesen zu reden. Seine Sicht der Dinge war wirklich interessant und ich war fasziniert zu sehen, dass die Kinder vorbehaltlos bei der Zeichenrunde Hakenkreuze malten, was bei uns undenkbar waere. Hier gehen die Menschen ganz anders mit dem Thema um!
Am Nachmittag kamen dann ganz viele Muetter, Vaeter und Grosseltern mit den 0-5-Jaehrigen Kindern zur Story-Time in die Bibliothek. Dabei werden Geschichten erzaehlt und gespielt. Es ist wirklich sehr suess, wenn die Kleinen versuchen, die Bewegungen der Erwachsenen nachzuahmen.
Am Dienstag waren dann nur noch Barbara, Claire und ich in der Bibliothek. Der Tag begann mit der Regalordnung im Junior-Non-Fiction-Bereich. Dort hat es sich richtig gelohnt aufzuraeumen! Es folgten die Postbearbeitung und Umarbeitung der Stock-Rotation-Buecher. Ausserdem bekam ich den Auftrag, Bilder von Hexen - die Kinder aus der Story-Time hatten sie den Tag zuvor gemalt! - an die Wand zu bringen. Das hat riesigen Spass gemacht, vor allem dann, wenn Kinder kamen, um mir dabei zu helfen. In der Mittagspause lernte ich dann einen weiteren Mitarbeiter der Stirling Council Libraries kennen. Chris Mitchell ist aber nicht nur das. Er ist mit seinen 27 Jahren auch ein grossartiger Kuenstler und Bestseller-Kinderbuchautor. Seine Kinderbuchreihe "The Realm-Legends" ist hier in Schottland sehr beliebt und wird als duennes Paperback-Heft bei Internetversanddiensten mit ueber 20 Pfund gehandelt. Normalerweise kostet ein Heft 5 Pfund!! Chris hat auch die Wandgestaltung in den Kinder- und Teenagebereichen verschiedener Bibliotheken des Councils uebernommen. Immer wieder finden Lesungen und Spielestunden mit ihm statt. Aber nicht nur mit ihm, sondern auch mit anderen Persoenlichkeiten aus den verschiedenen Berufsbranchen wie Piloten, Schauspieler und Aerzten.
Und es werden auch nicht nur Veranstaltungen fuer Kinder angeboten, sondern auch Autorenlesungen, Buchverkaeufe und Internet-/ PC-Kurse fuer Erwachsene/Senioren.

Doch zurueck zu meiner Arbeit:
Am Mittwoch war ich aufgrund des Schliesstages in St. Ninians wieder in der Central Library, wo ich morgens wieder die Regalordnung ausuebte. Um zehn fuhr ich dann mit Barbara (aus St. Ninians) und Steve (unser Postfahrer) zum Krankenhaus von Stirling, wo es einen Kindergarten gibt. Dort waren wir zur Rhyme-Time angemeldet. Es war das erste Mal, dass Barbara dorthin ging, denn normalerweise kommen die Kinder in die Bibliothek in St. Ninians. Es war eine tolle Erfahrung mit den Kindern in ihrer gewohnten Umgebung zu singen und zu spielen. Barbara hatte mich gebeten, mit ihnen ein deutsches Kinderlied zu singen und ich entschied mich fuer "Ein Vogel wollte Hochzeit halten". Die Kinder sangen auch kraeftig das 'Fiderallalla' mit!
Danach ging es wieder zurueck in die Central Library, wo ich Thekendienst hatte und mich um die Umarbeitung der Junior-Non-Fiction-Buecher kuemmerte. Am Nachmittag kam dann auch hier wieder eine Schulklasse (diesmal 6. Klasse), wie auch schon zwei Wochen zuvor. Und sie konnten sogar noch die damals "gelernten" deutschen Worte 'Auf Wiedersehen' und 'Hallo' sagen!
Heute war ich dann wieder in St. Ninians, zusammen mit der anderen deutschen Praktikantin. Sie sollte fuer einen sich im Urlaub befindlichen Kollegen einspringen. So waren wir wieder zu dritt: Barbara, Nora und ich. Am Vormittag hatten wir administrative Aufgaben, also Bestell- und Stock Rotation-Listen bearbeiten, Thekendienst, Postbearbeitung. Am Nachmittag durften wir dann den Kinderbereich fuer Halloween schmuecken. Wir hatten dabei jede Menge Spass und es ist wirklich toll geworden! Morgen geht es damit weiter, denn wir wollen noch eine Tafel erstellen, an die die Kinder ihre selbstgemalten Bilder aufhaengen koennen!So meine Zeit am PC ist fast rum, denn ich sitze gerade in der Central Library und warte auf Allison. Die Bibliothek schliesst um 7 und es ist jetzt 6.45 pm. Also geht es gleich nach Hause!! Und dann muss das Essen fuer die Mittagspause morgen vorbereitet werden. Ich habe mich bereiterklaert zum Abschied von St. Ninians morgen "Reiterfleisch" mitzubringen (Hackfleisch angebraten mit Cornichons und Ketchup).

Liebe Gruesse

Sonntag, 4. Oktober 2009

Gerade angekommen...

Wie die Ueberschrift schon verraet, habe ich gerade wieder Doune erreicht. Das Wochenende habe ich ja in Edinburgh verbracht. Und es war traumhaft. Die Stadt ist noch schoener als Glasgow und das Geld wert, was man dortlaesst. Gleich nach unserer Ankunft - ich war wieder mit Bianca unterwegs - machten wir uns auf den Weg zum Castle. Dabei kamen wir am Edinburgh Dungeon vorbei. Und beschlossen kurzerhand einzutreten. Noch vor dem Kartenkauf wurden wir aufgefordert, uns fuer ein Foto zu positionieren. Nachfolgend zu sehen:


Danach gingen wir zum Schalter und kauften die Tickets: £15 je Person! Aber man hat's ja...Schon dieser Eingangsbereich war sehr duester gehalten. Die naechste Station war dann der Warteraum, wo wir uns bis zum Beginn der Fuehrung aufzuhalten hatten. Am Ende waren wir ca. 28 Personen. Dann schloss sich die Tuer hinter und und man hoerte beaengstigende Geraeusche und kurz darauf oeffnete sich die Tuer vor uns. Wir wurden in ein altes Gericht gefuehrt und die Richterin eroeffnete die Sitzung. Es wurden nacheinander drei Leute aus unseren Reihen (also Besucher wie wir) nach vorn in den Anklagestuhl gerufen, nach Namen und Herkunft gefragt und die Anklage vorgetragen. Das Publikum hatte zu buhen und zischen. Die erste Person wurde wegen Hexerei angeklagt und zur Wasserprobe verurteilt, die zweite Person (ein Mann) wegen Crossdressing (also Kleiden als Frau) und zur Folter verurteilt. Der letzte Angeklagte kam aus Polen, war deswegen von vornherein schuldig und wurde zur Rueckkehr in sein Land verurteilt. Danach ging es weiter durch die dunkle Geschichte der Stadt, mit Totengraebern, verrueckten Einsiedlern, in eine Anatomieschule und auf eine Bootsfahrt. Immer wieder wurde man unerwartet mit Wasser bespritzt, im Dunkeln von "Spinnen" angefallen und von den Schauspielern erschreckt. Es war zum Fuerchten und Schmunzeln gleichermassen! Die Investition hat sich wirklich gelohnt und man bereut es nicht, das mitgemacht zu haben!!

Danach ging es dann mit einem Black Cab (Taxi) zur Rosslyn Chapel, ausserhalb von Edinburgh. Dort soll einer Legende nach der Heilige Gral von aus Frankreich entflohenen Tempelrittern versteckt worden sein. Leider wird an der Kapelle gerade gebaut und man konnte ausser im Inneren (was sehr schoen ist!) nicht viel sehen. Aber man konnte auf das Baugeruest hinauf und dadurch fanden wir gleich unser naechstes Ziel: Rosslyn Castle. Im Shop der Kapelle sagte man uns auf Nachfrage, wie wir dorthin gelangen koennten, dass es nur ein Fussweg von fuenf Minuten waere, dass man das Gebaeude selbst aber nicht betreten koenne, weil es bewohnt wird. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, hinunter zu wandern. Der Weg war nett und das Gelaende um das Gebaeude ein regelrechter Urwald, der fuer Entdeckungstouren wie gemacht war. Wir nahmen eine Treppe, die uns an den Fuss des Felsens brachte und damit an eine Schlucht mit einem Bach weiter unten. Nach ein paar Fotos machten wir uns dann zurueck auf den Weg zur Bushaltestelle im nahegelegenen Dorf. Wir fuhren zurueck nach Edinburgh mit dem Ziel: Burg.
Wir folgten der Wegbeschreibung des Busfahrers, doch verliefen uns aufgrund von Strassensperrungen (die Princes Street ist wegen Bauarbeiten komplett gesperrt!) trotzdem. Wir fragten in einem der vielen Shops und eine Verkaeuferin mit aufgeklebtem Bart zeigte uns den Weg noch einmal. Wir fanden ihn dann auch, vorbei an der Nationalgallerie und einem wunderschoenen Blick ueber den Park. Wir folgten nicht den anderen Menschen, die - wie wir spaeter merkten - auch zur Burg wollten, sondern meinem Strassenfuehrer, der uns durch kleine Nebenstrassen fuehrte. Sehr verwinkelt und recht dunkel, aber nett. Letztlich erreichten wir unser Ziel und mussten uns sagen lassen, dass dir Burg heute eine Stunde frueher schliesse. Das war uns egal und wir gingen rein. Die Anlage ist sehr schoen und von den Innenraeumen wirklich gut ausgebaut. Verglichen mit Stirling Castle finde ich jedoch, dass die Aussenanlagen und die Gebaeude selbst in Stirling ansehnlicher sind, was vielleicht daran liegt, dass sie noch aelter sind und dadurch einen anderen Flair haben (sagt man das so?).

Nachdem wir die Burg verlassen hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer Gaststaette und einer Uebernachtungsmoeglichkeit, denn wir hatten vorher nichts gebucht. Unsere knurrenden Maegen bekamen jedoch den Vorrang und wir kehrten in einem italienischen Restaurant ein. Wir waren daher sehr ueberrascht, auf der Speisekarte Haggis zu entdecken und entschieden uns beide, dass es unser erstes Mal mit diesem Gericht sein wuerde. Es war wirklich gut und schmeckt wie warme Leberwurst im Teigmantel! Danach gingen wir dann auf die andere Strassenseite und fragten in dem Hotel nach einem Zimmer. Leider war dort alles ausgebucht. Oder sollte ich sagen: "gluecklicherweise"? Denn wir fanden nach einigen weiteren hundert Schritten ein wesentlich preiswerteres Quartier. Es handelt sich dabei um ein Hostel, aber ein wirklich gut ausgestattetes und komfortables. Wir wurden in einem 8-Bett-Zimmer untergebracht, wo aber nur zwei Betten ausser unseren belegt waren.
Wir legten unsere Sachen ab, machten die Betten und verliessen das Haus nochmal fuer eine weitere Erkundungstour am Abend. Es wurde langsam dunkel draussen und die Stadt wurde schoen beleuchtet. Wir liefen diesmal die Strasse bergab, Richtung Wasser. Dabei kamen wir zum schottischen Parlament und das es mittlerweile komplett dunkel war, erstrahlte dieses in einem besonders schoenen Licht. Wir bogen dann um die Ecke und kamen aus dem Schwaermen und Staunen nicht mehr raus. Direkt hinter dem Parlament ragte der hoechste Punkt der Stadt (Artgur's Seat, 250 m) ueber uns hinweg. Es war wirklich beeindruckend, vor allem im Dunkel der Nacht mit dem Mond darueber. Wir gingen auf diesen Berg zu und ueberlegten, wie wir hinaufgelangen wuerden. Aber da es schon recht spaet und auch sehr windig war verschoben wir den Aufstieg auf den naechsten Tag. Wir gingen dann zurueck und fanden uns an den Toren zum Palace of Holyroodhouse wieder. Aber dazu spaeter mehr. Unser Weg fuehrte uns dann die Royal Mile wieder bergauf und in Richtung Castle. Wir wollten gern ein Bild von der beleuchteten Burg haben. Wir kamen vorbei an vielen Bars, Puns, Restaurants und Lounges und ueberall waren Menschen unterwegs. Es ist eben die Hauptstadt mit vielen Touristen...Dann entdeckten wir ein weiteres huebsch angestrahltes Gebaeude, die St. Giles Cathedral. Wir machten ein paar Fotos und fuehrten unseren Weg fort. Am Ende der Strasse angekommen, sahen wir eine Absperrung zum Vorplatz der Burg und immer wieder Leute - schick gekleidet - hineingehen. Es musste also irgendeine Veranstaltung darin stattfinden. Jetzt wussten wir auch, warum eine Stunde frueher geschlossen worden war! Wir machten unsere Fotos und gingen zurueck ins Hotel. Der Tag war anstrengend genug gewesen und morgen wuerde noch schlimmer (^^) werden.
Heute (am Sonntag) standen wir dann um 7.15 Uhr auf, packten unsere Sachen und gingen runter zum Fruehstueck. Das Essen war abgezaehlt, aber reichhaltig und hielt eine ganze Weile vor. Es gab englisches Fruehstueck, bestehend aus Wuerstchen, Ei, Speck und Bohnen. Dazu gab es Obst und Joghurt und Tee oder Kaffee. Dann machten wir uns auf den Weg. Wir gingen nocheinmal bergauf zur Kathedrale, aber sie hatte noch geschlossen, so dass wir wieder runter gingen. Wir wollten ja Holyrood besichtigen.
Der Palast ist der offizielle Wohnsitz der Queen und von Prinz Charles in Schottland. Abgesehen von einer Woche im Sommer und gelegentlichen Besuchen der Koenigsfamilie ist er das ganze Jahr fuer die Oeffentlichkeit zugaenglich. Wir nutzten die Moeglichkeit einer kostenlosen Audiofuehrung, um mehr ueber das Schloss zu erfahren. Es ist wirklich schoen eingerichtet und hat zum grossen Teil noch die Originalmoebel zu stehen.
Nach etwas mehr als einer Stunde im Palast nahmen wir dann den Aufstieg zum Gipfel des Arthur's Seat in Angriff. Es war sehr anstrengend, aber nach einer halben Stunde wurde man mit einem wunderschoenen Blick ueber die Stadt bei blauem Himmel und (warmer!) Sonne belohnt. Es entstanden einige sehr schoene Bilder und der Abschied fiel uns schwer. Aber wir wollten noch einen anderen Huegel besteigen, den Calton Hill. Es ist ein weiterer Aussichtspunkt ueber den Daechern von Edinburgh. Wir verweilten dort fuer ca. 20 Minuten und genossen die Sicht und die Waerme.

Nach dem Abstieg kehrten wir dann in einem Restaurant ein, welches von aussen sehr klein aussah, sich aber als ein riesiger Saal entpuppte. Es war eine angenehme Atmosphaere und die Preise den Speisen angemessen. Wir probierten eine weitere schottische Spezialitaet: Black Pudding mit Haehnchen, Speck und Salat. Natuerlich tranken wir Irn Bru dazu, was sonst! Fuer alle, die jetzt wissen moechten, was Black Pudding ist: Wer gern Blutwurst, auch "Tote Oma" genannt ist, dem sei dieses Gericht empfohlen. Der Rest sollte lieber etwas anderes zu sich nehmen...

So das war jetzt ein ziemlich ausfuehrlicher Bericht und ich kann kaum noch schreiben...Alles in Allem war es ein wieder ein wunderschoenes Wochenende mit viel Gesehenem und Erlebtem, was erstmal verarbeitet werden muss.
Liebe Gruesse

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Wird mal wieder Zeit...

Hallo an alle Leser,

die zweite Woche meines Aufenthalts im Land von Maria Stuart ist beinah rum.
In den letzten Tagen hat sich meist das wiederholt, was ich auch letzte Woche schon machen durfte. Nur das ich am Montag und heute doch noch einmal in der Reference Library war. Dort hat mir der Bibliothekar Ian am Montag ganz in Ruhe alles gezeigt und erklaert. Ausserdem hatte ich dort Thekendienst, um auch hier den Arbeitsablauf in der Praxis kennenzulernen. Heute war ich dann als eine Art Vertretung oben, weil zu wenig Personal anwesend war.
In der restlichen Zeit war ich wieder unten in der Lending Library, habe Dienst an der Theke und Regalordnung gemacht. Nebenbei habe ich meine Aufgabe der letzten Woche (Junior-Non fiction-Books umarbeiten) weitergefuehrt. Zusaetzlich habe ich in dieser Woche gelernt, wie Buecher und andere Medien aus dem Bestand der Bibo ausgesondert und fuer den Verkauf bereitgestellt werden.

Leider muss ich auch schon wieder Schluss machen. Also bis zum naechsten Mal:
Liebe Gruesse nach Hause!