Montag, 12. Oktober 2009

Und schon wieder gewechselt...

Tja, die Zeit vergeht leider wie im Flug. Schon wieder ist eine neue Woche angebrochen!
Am Freitag der letzten Woche haben Nora und ich noch unsere Dekoration der Bibliothek beendet und den ganzen "boring" Kram (wie Barbara es nannte) erledigt. Dabei sind noch einmal ein paar nette Bilder passend zu Halloween entstanden, die Jim, der Caretaker (Hausmeister) netterweise von uns gemacht hat!



Zum Abschied von St. Ninians habe ich dann fuer Nora, Barbara, Jim und mich dann das Mittagessen gekocht. Das heisst, ich habe es nur nochmal erwaermt, denn ich hatte am Abend vorher von ca. 21.40 Uhr bis 22.14 Uhr in der Kueche gestanden, um "Reiterfleisch" zu machen (Hackfleisch mit Cornichons und Ketchup...und wer's mag auch noch mit Zwiebeln). Das ist bei den Essern sehr gut angekommen. Zumindest wollten sie das Rezept haben. Vielleicht war es aber auch bloss die schottische Hoeflichkeit ^^.
Naja, wie auch immer...
Dann kam das Wochenende! Und das war klasse... Ich bin wieder nach Glasgow gefahren. Dieses Mal hat jedoch meine Gastmama mich mitgenommen, da sie selbst mit Freunden dort verabredet war. Ich hatte mich auf eine ca. 30-minuetige Autofahrt ueber die Autobahn eingestellt. Daraus wurden allerdings ca. 2 Stunden, da wir 2 Mal laengere Zeit im Stau standen! Aber letztlich trafen wir dann in Glasgow ein. Naechste Aufgabe: Die Strasse suchen, in der wir das Auto abstellen wollten. Wir hatten eine Strassenkarte, die sehr detailliert war, aber wie wir bald feststellen sollten, bringt das in den Aussenbezirken von schottischen Grossstaedten nicht viel, denn dort fehlen die Strassenschilder mit den Namen! Wir fuhren also umher und landeten mehr durch Zufall in "unserer" Strasse, stellten das Auto ab und gingen zur Bahnstation. Um 13.30 Uhr traf ich dann Bianca vor der Gallery of Modern Arts ("dieser lustigen Galerie mit dem Reiter" = Zitat von Bianca in einer SMS an mich). Wir liefen noch ein bisschen durch die Strassen von New York, ach nein, falsche Stadt ^^. Natuerlich durch die Strassen von Glasgow und suchten nach einer geeigneten Lokalitaet fuer unseren Lunch. Diese meinten wir dann in der Queen Street Station gefunden zu haben. Wir setzten uns und waehlten unsere Speisen. Dann warteten wir auf die Kellnerin (darf man das noch sagen?), welche jedoch nicht kam. Dafuer gingen alle an den Tresen und bestellten, jedoch nur Getraenke und wir wollten ja essen! Also warteten wir weiter und weiter und weiter. Irgendwann nahmen wir dann die Karte und schauten nocheinmal. Da war doch tatsaechlich ein kleiner Hinweis darauf, dass wir uns die Tischnummer notieren und dann am Tresen bestellen sollten. Also suchten wir die Tischnummer. Nach einigen weiteren Minuten machte ich mich dann auf den Weg, natuerlich ohne Nummer, denn die konnten wir schlicht und einfach nicht finden! Ich bestellte bei der einzigen unfreundlichen Kellnerin in diesem Lokal. Sie brachte kein Laecheln zustande, konnte nicht "Danke" und "Bitte" sagen und das simple Wort "Sorry" muss wohl auch in ihrem Wortschatz fehlen. Denn sie kam nochmal an den Tisch um mir mitzuteilen, dass sie keine Makkaroni mit Kaese haetten und ich etwas anderes bestellen muesste. Eine Entschuldigung bekam ich nicht! Als ich ihr dann die Nachzahlung gab (denn das neue Gericht war teurer), kam ebenfalls kein "Danke" oder Laecheln!!! Und sowas arbeitet mit Kunden...Sorry, :), das musste jetzt sein!
Danach besuchten wir noch einmal die Touristeninformation und setzten uns anschliessend auf eine Bank auf dem George Square, wo lauter schottische Jugendliche auf dem nackten, kalten Steinboden sassen. Waehrend wir auf Ellie, Biancas Arbeitskollegin und unsere Gastgeberin am Abend, warteten assen wir Schokorosinen. Dann kam Ellie und wir fuhren mit der Subway (Tube, Untergrundbahn) ins West End, das Stundentenviertel der Stadt. Nach einer kurzen Teepause und Konversation mit Ellie und ihrem Freund verliessen wir das Haus wieder fuer einen kleinen Spaziergang durch den Stadtteil. Dieser fuehrte uns auf das Universitaetsgelaende, wo sehr unerwartet gerade eine Hochzeit stattfand und auch grad Hochzeitsfotos geschossen wurden! Wieder einmal... ^^


Die meisten Universitaetsgebaeude sind sehr schoen, was man von der Unibibliothek dagegen nicht behaupten kann. Das Gebaeude wirkt wie eine Fabrik! Wir waren jedoch nicht drin.
Von der Universitaet ging es dann weiter Richtung Kelvingrove Art Gallery und Museum. Um das Unigelaende zu verlassen mussten wir durch eine sehr kleine Oeffnung zwischen Mauer und Zaun schluepfen, da das Tor auf dieser Seite geschlossen war. Dann ging es weiter vorbei an der Galerie und in den Kelvingrove Park, wo gerade ein indisches oder pakistanisches Festival stattfand. Wir schauten ein wenig zu und gingen dann zurueck zu Ellies und Daves Wohnung, wo wir Abendbrot assen und wieder eine Runde quatschten, bevor die anderen Gaeste der Party eintreffen wuerden. Wir mussten nicht lange warten und waren bald ca. 15 Personen, von denen sich die meisten untereinander nicht kannten. Und da Bianca und ich aus Deutschland kamen waren wir recht gefragte Gespraechspartner genau wie Bernardo und seine Freundin aus Bolivien. So wurde es nicht langweilig. Wir assen, tranken und redeten bis ca. Mitternacht. Dann wurde die Gitarre herausgeholt und einige fingen an zu singen. Als dann die meisten so gegen zwei gegangen waren, verlagerte sich die Party von der Wohnstube in den sehr geraeumigen Flur, wo wir noch bis ca. 4.45 Uhr zusammensassen und schottische Volkslieder, aber auch Klassiker wie "Yesterday" oder "Dancing Queen" sangen. Um dreiviertel Fuenf sind dann auch die letzten gegangen und wir bekamen noch ca. 5 Stunden Schlaf. Um 10 Uhr standen wir dann am Sonntag auf und bekamen ein reichhaltiges warmes Fruehstueck bestehend aus Spiegelei, Kartoffelscones und Baked Beans! Sehr lecker und die Grundlage fuer einen tollen Tag, der uns entlang des Clyde nach Killcreggan am Firth of Clyde (eine Bucht) fuehrte. Dieser Ort ist nett und klein, aber kein Touristenort. Wir hatten Kenneth, ein Freund von Dave und Gast auf der Party am Vorabend, der uns dorthin brachte. Die Fahrt war mit 25 Minuten veranschlagt, dauerte jedoch eine Stunde pro Strecke!! UNd das nicht wegen Staus, sondern einfach, weil der Weg so weit ist. Jedenfalls gingen wir dann dort spazieren, genossen die Aussicht und assen noch Kuchen in einem der zwei Lokale vor Ort. Dann ging es zurueck nach Glasgow und mit dem Auto von Dave zum Bahnhof.

Heute fuhr ich dann nach Dunblane, meinem neuen Standort. Aber zuerst musste ich die Bushaltestelle finden, denn die uebliche Haltestelle ist diese Woche wegen Strassenbauarbeiten gesperrt und an dem angegebenen Ersatzstopp steht kein Schild. Dies ist aber in Schottland eh nicht wichtig, da man die Busse in kleineren Orten anhalten kann, wo man moechte! Da ich aufgrund meiner Unwissenheit und zur Sicherheit den frueheren Bus genommen hatte, kam ich ca. 40 Minuten zu frueh in Dunblane an. Dies war jedoch nicht schlimm, denn so hatte ich Zeit, die Bibliothek zu suchen und mich danach noch etwas im Ort umzusehen. Ich fotografierte die Kathedrale, die in der Morgensonne besonders schoen aussieht. Dann ging ich so langsam zur Bibliothek und wartete darauf, dass diese oeffnet, denn es gab keine Klingel. Da kam dann aber auch schon meine Kollegin und liess mich rein. Louise, die Bibliothekarin, zeigte mir die Raeumlichkeiten und erlaeuterte die Aufstellung. Dann machten wir die PCs betriebsbereit und ich begann auch hier wieder mit Buechereinstellen, um mich mit der Aufstellung vertraut zu machen. Ausserdem arbeitete ich wieder an der Theke - allerdings nicht lange, da ich zur Zeit aufgrund meiner Erkaeltung keine Stimme habe :( - und kuemmerte mich um die Regalordnung in der Kinder-Sachbuch-Abteilung, was dringend noetig war!!! Zwischendurch stellte ich immer wieder Buecher ein und bearbeitete die Stock Rotation- und Bestelllisten.

Mal schauen, was der morgige Tag so bringt. Um den aber wach und aufmerksam zu erleben, muss ich jetzt ins Bett.

Liebe Gruesse

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen